Sanierung und Vision 2005

Architektur/Denkmalschutz/Sanierung

Die Alte Brauerei gehört zu den markanten Industriegebäuden des späten 19. Jahrhunderts, deren alte Architektur eine gewisse Würde ausstrahlt. Durch große Zerstörungen während des 2.Weltkriegs und Abrisse zugunsten jüngerer Ersatzbauten wird dieser Gebäudetyp fast vollständig aus dem Mannheimer Stadtbild verschwinden. Begünstigt durch ihre exponierte Lage ist die Alte Brauerei so zu einem herausragenden Unikat geworden, das wieder in seinem alten Glanz erscheinen soll.

Die Sanierung bedeutet Zukunft für das „lebende Fossil“. Wie bei einem Insekt könnte man es Häutung nennen: Die Fassade wird von allen Farb- und Schmutzschichten befreit, die originalen Strukturen aus Backsteinen und Sandsteinen wieder herausgeholt. 200 neue, dem historischen Erscheinungsbild und den heutigen Schallschutzanforderungen entsprechende Fenster werden eingebaut. Trotzdem erlaubt zeitgemäßer Denkmalschutz interessante Kontrastierungen mit modernen Fassadenteilen, die in ihrer ursprünglichen Form mit vertretbarem Aufwand nicht wiederherzustellen sind. Auch das Treppenhaus wird ein attraktiver Kontrapunkt zur strukturierten Giebelfassade. Das Gesicht des Gebäudes wird Mannheim ein Stück Geschichte geben: ein alter Teil wird deutlich herausgearbeitet, ein moderner Teil weist in die Zukunft.

Im Inneren des Gebäudes heißt es: Zurück auf Rohbau! Alles Verbrauchte kommt raus. Neue Haustechnik wird neues Leben ermöglichen: Wasser, Elektrik, Telekom, Sprinkler, Aufzug, ... .

Die Gesamtplanung für dieses umfassende Sanierungs-Projekt läuft natürlich ganz anders als die eines Neubaus „auf der grünen Wiese“. Architekt Andreas Schmucker und sein Team vom Mannheimer Büro Schmucker und Partner hat die Herausforderung angenommen, ein gutes, klares Konzept entwickelt und die Planung zügig vorangebracht.

Ökologie/Natur- und Umweltschutz

Umwelt- und Naturschutz müssen berücksichtigt werden. Auch für Umbauten gelten die aktuellen Bauvorschriften. Details für die Haustechnik sind noch in Arbeit. Der „Vogel des Jahres 2003” soll neue Brutmöglichkeiten an Stelle seiner alten wieder finden: Die Mauersegler sind nur im Mai, Juni und Juli als Brutvögel hier und „verschwinden“ dann wieder Richtung Afrika.

Nutzung

Die zentrale Nutzungs-Idee heißt „außergewöhnliches Loft-Büro“. In den alten Mälzerei-Etagen mit ihren charakteristischen gußeisernen Säulen und Stahlträgern können moderne Arbeitsplätze entstehen. Im EG ist ein Bistro, im IV. OG ein Atelier geplant. Aus dem II., III. und IV. OG schweift der Blick über Stadtgrün bis zum Odenwald.

Flexibilität der Planung

Abhängig vom Planungsfortschritt können Einzelheiten noch geändert werden: Die Anordnung von Nebenräumen, der Umfang und die Qualität der Ausstattung.

Profil: Workstyle durch neue Kombinations-Identität

Das neue alte Gebäude wird seine ganz eigene Identität haben. Das Authentische der denkmalgeschützten Fassade und die gusseisernen Rundstützen im Innenraum stehen in Kombination mit allem Modernem. Das Arbeitsleben in einer solchen Umgebung wird in Mannheim einzigartiger Workstyle sein.

Im Industrie-Denkmal ist neue Stadtkultur möglich. Sie weist mit Lebendigkeit in die Zukunft. Da wird es nicht mehr um nüchterne Bürofunktionen und seelenlose Kostenfaktoren gehen. Im Zentrum steht effektive Wertschöpfung auf „menschlichen Grundlagen“: positiv erlebte Kommunikation, motivierender Ideenaustausch, gegenseitige Anstiftung zu Innovationen, spontane Kreativität und Entfaltung von Persönlichkeiten. Neben die Wertschöpfung tritt als zweites Hauptziel: Wohlgefühl.

Dienstleister, die keine materiellen Güter mehr herstellen und zusätzlich virtuell und physisch sehr mobil und „losgelöst“ sind, suchen zur Selbstvergewisserung neue Bindungen an Orte und Geschichte. Die finden sie in der optisch attraktiven Arbeitswelt der Alten Brauerei / Brauerei162 mit ihren historischen Bezügen.

Jürgen Herrmann: „Danke an alle, die mitgewirkt haben! Sollte eine Person oder Firma vergessen worden sein, bitte ich um Nachsicht und Nachricht!"

Inhaber und Mitarbeiter folgender Firmen und Einrichtungen waren bei der Sanierung 2004/2005/2006 beteiligt: